Mögliche Lösung
Analyse
Zur Untersuchung liegen Daten (herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, Bonn 2007) über die Bierpreisentwicklung in den Jahren 2005 und 2006 im Bundesgebiet vor. Das Statistische Bundesamt stellt die Bierpreise jeweils im Monatsschnitt in einer Datenreihe dar. Zusätzlich werden die Bierpreise pro Monat grafisch dargestellt. Das Statistische Bundesamt wählt dafür die Darstellungsform eines Säulendiagramms.
Ferner liegt ein Artikel des Niederbayerischen Landvolkblattes (ebda., Nr. 33, S. 1, Passau 2006) vor.
Den Daten nach blieben die Bierpreise 2006 in den Wintermonaten Januar und Februar stabil, verzeichneten im März einen ersten leichten Anstieg von 1,80 auf 1,90 Euro, um sich in den Frühjahrsmonaten April und Mai bei 2,10 Euro zu stabilisieren.
Der Bierpreisanstieg in den Sommermonaten des Jahres 2006 fällt jedoch wesentlich dramatischer aus als im Sommer des Vorjahres.
Generell liegen die Bierpreise etwas über denen des Vorjahres (2005).
Dem Artikel des Niederbayerischen Landvolkblattes mit dem Titel "Seit Mai 2006 erheblicher Pilzbefall von Hopfen in mehreren EU-Ländern" kann man entnehmen, dass die Hopfenernte des Jahres 2006 erheblich zurückging, da diese Nutzpflanze aufgrund der warm-feuchten Witterung im gesamten süddeutschen Raum unter massiven Pilzbefall zu leiden hatte.
Interpretation
Im Vergleich zum Jahr 2005 steigen die Bierpreise zum Sommer 2006 weit überproportional. Dies in Verbindung mit dem Zeitungsartikel betrachtet legt den Schluss nahe, dass ein Rückgang im Angebot an Hopfen und sich daraus ergebende Engpässe beim Bierbrauen ganz oder teilweise ursächlich sind. Das kommt eben davon, wenn die Bauern zu geizig ist, ordentlich Pflanzenschutzmittel auszubringen. Anmerkung Textende
Für die steigenden Preise im April und Mai geben die vorliegenden Quellen keine Erklärungen. Da die Frühjahrsmonate aber mit freundlichem Wetter aufwarteten, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass die Nachfrage nach Bier aufgrund vieler Biergartenbesucher und Gartenbesitzer in diesen Monaten bereits deutlich anstieg.
Sowohl im Oktober 2005 als auch im Oktober 2006 erreichen die Bierpreise ihre Jahreshöchststände. Auch hierfür ergibt sich aus den mir vorliegenden Unterlagen keine Erklärung. Denkbar ist aber, dass hierfür das Oktoberfest in beiden Jahren die Ursache war.
Im Jahr 2005 geht der Preis in den auf Oktober folgenden Wintermonaten wieder auf ein Niveau zurück, das zwar etwas über dem von Januar und Februar liegt, aber nicht dramatisch darüber. Im Jahr 2006 bleibt der Preis hingegen auch in den auf Oktober folgenden Monaten weit höher als im Januar und Februar 2006. Auch das lässt Hopfenausfälle aufgrund von Pilzbefall als Ursache vermuten, da sonst zu erwarten gewesen wäre, dass die Preise wie zum Winter 2005 wieder sinken.
Anmerkung: Dass die Bauern geizig waren, ist Spekulation. Ebenso ist unklar, ob zu geringe Mengen an Pflanzenschutzmitteln ursächlich für den Pilzbefall verantwortlich waren. Im übrigen ist Geiz eine Wertung, die hier schon gar nicht hergehört.
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